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Darstellendes Spiel und Theaterpädagogik (Peter WOLFERSDORF)

1.AutorIn: Titel

Wolfersdorf, Peter: Darstellendes Spiel und Theaterpädagogik. Theorie und Praxis von der Primarstufe bis zur gymnasialen Oberstufe

  1. Erscheinungsjahr, Verlag, Umfang, Zusatzmaterial, Medien, Preis, weitere Hinweise (z.B. Weblinks)
  2. 1984. Baltmannsweiler: Pädagogischer Verlag Burgbücherei Schneider GmbH. 164 Seiten. Keine weiteren Medien. Preis ca. 21,99 EUR.
  3. Zielgruppe

Primarstufe bis zur gymnasialen Oberstufe

  1. Schlagwörter

11-18 J. , Deutschunterricht,  Das Spiel als Unterrichtsmethode

  1. Inhalt

Einleitung – Grundlegung des Spiels – Zur Praxis des darstellenden Spiels– Die Praxis des Spiels (Bühnenspiel, Figurenspiel, Regie und Dramaturgie) –Theaterpädagogik – Anmerkungen

  1. Anmerkungen zu Einsetzbarkeit, Vorzüge & Schwächen, summarische Bewertung

Schon in der Einleitung bemerkt Peter Wolfersdorf, dass seine Leser/innen keine Anleitung zur Einsetzung von Spielen in einer Psychotherapie  oder Anweisungen zum Rollen- oder Simulationsspiel erwarten dürfen. Mit seinem Werk hat er die Absicht, das Spiel in den Dienst eines Ziels und nicht in den Dienst eines spielfremden Zweckes zu rücken. Dadurch haben die im Buch beschriebenen Spiele folgende Ziele:

  1. Beanspruchung der Kräfte des Gemüts
  2. Förderung des Spracherwerbs
  3. Stärkung des sozialen und persönlichen Verhaltens
  4. Verwendung von individuellen Fähigkeiten, die in einer Gruppe ein zweckloses ‚Werk‘ sinnvoll und nützlich machen sollten
  5. Förderung von Kritik- und Urteilsvermögen durch das Erstellen von Texten (Darbietung eines Dramas ist nicht vorgesehen)

Sein Werk basiert auf anthropologischen Grundlagen des Spiels ist aber didaktisch-methodologisch ausgerichtet und eignet sich aus diesem Grund hervorragend für Lehrer/innen, die die Theaterpädagogik in den Deutschunterricht integrieren wollen. Auf die Einteilung nach dem Lebensalter, auf Lehrgangplanungen und Unterrichtsprotokollen verzichtet er aber absichtlich.

Sein Werk hat Wolfersdorf in 3 Teilen mit jeweiligen Unterkapiteln eingeteilt. Der erste Teil befasst sich mit der Grundlegung des Spiels, wobei Wolfersdorf genauer auf anthropologische Grundlagen und das Spiel im Deutschunterricht eingeht. Bei den Ausführungen beschränkt sich der Autor hauptsächlich auf die Basics des Rollenspiels, wobei er kurz die Vorteile und Nachteile anführt. Als Bonus beantwortet der Autor die Frage mancher Lehrer/innen, nämlich „Warum sollte ich mir so etwas antun?“. Das zweite Kapitel des ersten Teils befasst sich anschließend mit dem Spiel im Deutschunterricht und bespricht die Themen „Sprach-und Sprecherziehung“, „Theaterpädagogik“, „fächerübergreifender Unterricht“ und „das Soziale“ anhand von Beispielen.

Der zweite Teil des Werkes widmet sich der Praxis des darstellenden Spiels, welches im Detail die Fabel, samt Spielstoff, Ausarbeitung und aufbauenden Übungsformen, bearbeitet, und die Praxis des Spiels, mit dem Fokus auf das Bühnenspiel, das Figurenspiel, und die Regie und Dramaturgie, miteinbezieht. Hierbei bietet Wolfersdorf Anleitungen und Vorschläge zur Bearbeitung der Bearbeitung des Stoffes einer Fabel an und setzt die Leser/innen mit Impulsfragen bzw. Überlegungsfragen auseinander.  Nach Altersgrenzen sucht der Leser/die Leserin jedoch vergeblich, da Wolfersdorf diese absichtlich, aufgrund der individuellen Leistungsfähigkeiten der Schüler/innen, nicht angibt. Tipps und Ratschläge kann man sich aber bezüglich der Ausarbeitung eines Spiels erwarten, welcher er in kurzen Worten und anhand  von Beispielen verständlich erklärt. Ein „Schmankerl“ für Lehrpersonen ist auch, dass der Autor konsistent pädagogische Argumente bezüglich der Ratschläge hinzufügt und somit zum Erschaffen von eigenen Überlegungen motiviert.

Den Schluss bildet der Teil „Theaterpädagogik“, welcher wie die anderen Teile zuvor, wiederum in Unterkapitel eingeteilt wird. Generell befasst sich Wolfersdorf hier mit den Schwierigkeiten des Dramatischen, der Hinführung zu Fremdtexten sowie der Interpretation. Hier geht er auf die Rolle des Lehrers bei Spielen ein, schlägt vor wie man Schüler/innen für das Spiel motivieren könnte und welchen Wert das Drama hinsichtlich der Pädagogik hat. Richtziele der Theaterpädagogik werden gelistet und Herangehensweisen, wie man Schüler/innen mit dem Theater vertraut machen könnte werden genannt.

In Summe ist Wolfersdorfs Werk „Darstellendes Spiel und Theaterpädagogik“ ein Erfahrungsbericht, unterstützt von Theorien und methodischen als auch pädagogischen Argumenten. Trotz der teilweisend fehlenden detaillierteren Ausführungen von Methoden und Übungen, ist es dennoch eine große Unterstützung und Bereicherung für Lehrer, die die Theaterpädagogik bzw. das darstellende Spiel im Unterricht einsetzen möchte.

  1. VerfasserIn der Rezension und Kontaktdetails

Isabella Katschnig. Lehramtsstudentin (Englisch, Deutsch) an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt. E-Mail: ikatschn@edu.uni-klu.ac.at

  1. Anlass

LV Dramapädagogik, AAU Klagenfurt; WS 2014

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